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1331. September 13. Breslau (lata in consist.).

id. Sept.

Vor Konrad, dr. decr., Breslauer Domherrn und Offizial, klagt Heinrich von Jescotil (Jäschgüttel), Breslauer Domherr, gegen den Meister des Matthiashospitals zu Breslau wegen gewisser Messkornabgaben. Er als Pfarrer der Kirche zu Jäschgüttel (Kr. Breslau) fordert vom Verklagten, da dessen Leute im Allod Mocronos (Niederhof, Kr. Breslau) sich fortgesetzt zu dem Gottesdienst und den Sakramenten seiner Kirche halten, die Verabfolgung des Messkorns, welches seit mehr als 30 Jahren genannter Meister und seine Leute nicht mehr entrichten, an ihn und an seine Kirche und zwar von den 18 Hufen, aus welchen das Vorwerk besteht, je 1 Scheffel Roggen und 1 Scheffel Hafer. Er verlange daher die Verurteilung nicht nur zur Nachlieferung für die früheren Jahre, sondern auch für die Folgezeit, sowie die Erstattung der Gerichtskosten. Nach Verhör beider Theile weist der Offizial nunmehr die Klage ab und verurtheilt H. in die Kosten (von 11 Skot für die Verhandlungsgebuhren und 2 Mk. Prozesskosten), reservirt ihm dagegen das Anrecht auf die Colende (eine Art mehr freiwilliger Abgabe, vgl. Görlich, Gesch. des Vincenzstiftes 1, 108, Anm. 1) von dem Meister des Hospitals und den Kolonen des Vorwerks, dessen Abschätzung er jedoch dem Breslau er Bischof vorbehält.

Z.: die Herren Lorenz Domherr an St. Egidien, Heinrich von Glogau Notar des Breslauer Kapitels und die Magister Apeczco von Frankenstein, Andreas, Heinrich von Bork, Advokaten des Breslauer Konsistoriums und Thilo Notar des Offizials.


Or. im Bresl. Staatsarch. Breslau Matthiasstift 103 mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel des Ausstellers in rothem Wachs.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.